Fata Morgana Safari und Dachterrassen - Jaisalmer
Die Wüsten Safari sollte sich eher als Trugbild herausstellen, als dass es ein befriedigendes Erlebnis wurde. Wir hatten den Google Rezensionen und den tollen Bildern auf der Webseite unseres Hotels vertraut und an der Rezeption eine zweitägige Wüsten Safari gebucht. Laut Internetseite wurde ein reichliches Programm geboten mit Kamel-Reiten, Wüsten Dorf besuchen, Lagerfeuer, indische Köstlichkeiten und unter dem Sternenhimmel schlafen. Auf die Frage was man alles mitnehmen sollte kam die Antwort, dass man nur einen Pullover und Sonnencreme bräuchte. Wir wurden also mit leichtem Gepäck vom Hotel abgeholt und fuhren mit dem Geländewagen circa eineinhalb Stunden auf das Land hinaus in Richtung pakistanischer Grenze. Hier befindet sich die Thar-Wüste. Vom Geländewagen stiegen wir auf Kamele um und ritten circa 40 Minuten weiter in die Wüste hinein. Die Tiere taten mir ein bisschen leid. Aber zumindest wurden sie hier besser behandelt als so manches Kamel, das ich in den Städten gesehen hatte. Nach dem Ritt sollten wir uns nur noch 50km von der pakistanischen Grenze entfernt befinden.
Unser Nachtlager bestand aus Plastik-Planen und alten Kamel-Decken, wobei ich sagen muss, dass ich mit mehr Kamel-Gestank gerechnet hatte. Die Kamelführer machten ein kleines Lagerfeuer und bereiteten das Abendessen vor. Derweil erkundeten wir zu Fuß die nächsten Dünen. Allerdings sollte sich schnell herausstellen, dass die "Wüste" eher einem kleinen Fleckchen Sand ähnelte. Zumindest sah es absolut nicht so aus wie auf den Bildern der Webseite oder der Auslage im Hotel. Der angekündigte Besuch in einem einheimischen Dorf hatte auch nicht stattgefunden. Zumindest schmeckte das Essen sehr gut! Lagerfeuer gab es auch nicht und wir legten uns recht früh in unser Bett.
Der Sternenhimmel sah gigantisch aus! Leider konnte aber keiner von uns eine Sternschnuppe sehen. Alle waren recht müde und so schliefen wir auch schon gegen 9Uhr ein. Die Nacht war kalt und der Sand war hart. Eine zweite Decke oder zur Not Zelte, wie auf der Webseite beschrieben, gab es leider auch nicht. Nichtsdestotrotz konnte ich relativ gut schlafen. Allerdings wurde ich am nächsten Morgen um circa 5:30Uhr von Platzregen geweckt. Angeblich der erste Regen seit 6 Monaten in der Gegend. Zuerst dachten wir, dass es nur ein kleiner Schauer wäre. Aber der Schauer wollte nicht aufhören und so regnete es recht heftig über eine Stunde lang. Danach schaffte es die Sonne nicht durch die Wolkendecke zu brechen und es blieb kalt und regnete. Als provisorischen Regenschutz wurden über uns löchrige und dreckige Planen ausgebreitet und so saßen wir unter den Planen zusammen gekuschelt in der Kälte und konnten dabei zusehen wie unser Gepäck und wir immer nasser wurden.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen