Eine Woche die Straße und Ich - Perth --> Broome

 Nun war es endlich so weit. Ich würde Perth nach viereinhalb Monaten verlassen und für eine Autovermietung einen Wagen von Perth nach Broome fahren und dafür nur wenig Geld bezahlen. Allerdings gab es noch eine Überraschung zwei Tage vor Abfahrt. Die Autovermietung nahm Kontakt mit mir auf, da die Musikanlage in meinem Auto wohl kaputt war. Sie würden das gerne erst reparieren, bevor sie mich auf die lange Fahrt schicken. Dementsprechend sollte sich die Abfahrt um einen Tag verzögern. Als ich dann das Auto abholen wollte gab es die nächste Überraschung. Das Radio war noch nicht repariert und sie bräuchten nur noch eine Stunde. Eineinhalb Stunden später gaben sie mir einen Firmenwagen und meinten, dass ich schon mal das Gepäck aus meinem Hostel holen könnte. Gesagt getan. Mein erstes mal Auto fahren seit über einem Jahr! Zum Glück war ich an den Linksverkehr aus Asien gewöhnt. Als ich zurück war hatten sie mein Auto endlich fertig und ich sollte endlich los kommen. Als Entschädigung schenkten sie mir noch eine Flasche Wein. Lustiger Weise von einem australischem Weingut, dessen Wein ich unter anderem in BarVino verkauft hatte.


Der Geländewagen war ziemlich groß und für das Fahren abseits der Straßen ausgerüstet. Kühlschrank, Schubladen System, zwei Ersatzreifen, Werkzeug, Funkgerät...ich taufte den Wagen meinen "kleinen Panzer". Mein erstes Ziel lag nur etwa eine Stunde nördlich von Perth und war ein Park, in dem man Koalas beobachten konnte. Da es mitten am Tag war und Koalas nachaktiv sind, sah ich letzten Endes nur zwei schlafende Koalas in den Bäumen.



Danach ging es weiter in Richtung meines ersten Etappenziels - Geraldton. In Jurien Bay machte ich noch einen kleinen Zwischenstopp und war aber ansonsten den Rest des Tages unterwegs. Die Landschaft abseits der Straße war sehr abwechslungsreich. Von weißer Wüste, Meer über grüne, prärieartige Landschaft war alles dabei.




Kurz vor Sonnenuntergang kam ich dann endlich in Geraldton an und stellte mich auf einen Parkplatz für Wohnmobile. Theoretisch darf ich mit meinem Auto nicht auf solchen Parkplätzen stehen, aber wo kein Richter da kein Henker. Die erste Nacht verbrachte ich auf der Rückbank meines Autos. Mein Rücken meldete mir am nächsten Tag zurück, dass man das schon mal machen kann, er aber eine Isomatte auf dem Boden bevorzugen würde.





Am zweiten Tag fuhr ich sehr früh los, um eventuellen Kontrollen auf dem Parkplatz zu entgehen und den Tag voll nutzen zu können. Erste Station war ein rosaroter bzw. pinker Salzsee etwas nördlich von Geraldton. Die Sonnenstrahlen wurden in den pinken Salzkristallen reflektiert und die Szenerie bot einen magischen Anblick. Nächste Station war das sogenannte "Fenster der Natur". Eine fensterförmige Gesteinsformation im Kalbarri Nationalpark. Lustiger Weise traf ich dort zufällig auf die Walliserin Lynne, die ich damals in Perth im Hostel kennengelernt hatte. Endziel des zweiten Tages war Carnarvon. Dort leistete ich mir einen günstigen Zeltplatz und mein Rücken dankte es mir am nächsten Tag.









An Tag drei ging es weiter nach Coral Bay. Auf dem Weg dort hin besuchte ich die sogenannten Blowholes nördlich von Carnarvon. Diese "Höhlen" sind eigentlich kleine Tunnel an der Steilküste, durch die bei einer einlaufenden Welle Wasser nach oben gedrückt wird. Das Wasser spritzt dann, wie bei einer Walfontäne nach oben, und es gibt neben einem walartigen Ton auch einen Regenbogen. Hierzu ein kurzes Video.





Nach dem Bewundern der Steilküste fuhr ich weiter nach Coral Bay. Dort angekommen machte ich einen kleinen Spaziergang am Strand. Nach etwa einer Viertelstunde kam ich zu einer kleinen Bucht, die dafür bekannt war Baby-Haie zu beherbergen. Ein kleines Schild am Strand gab noch ein paar Informationen. Ich konnte circa 20-30 kleine Haie dort schwimmen sehen. Neben den Haien gab es noch türkis-orange Rochen zu sehen. Abendessen gab es für mich auf einer Sanddüne am Strand bei einem wunderschönen Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen ging ich bei Sonnenaufgang im Meer schwimmen.





Tag vier war eigentlich nur eine kurze Fahrt von Coral Bay nach Exmouth. Den Rest des Tages entspannte ich in Exmouth, da die Temperatur das erste Mal über 40°C lag. Auf Tag fünf freute ich mich schon eine geraume Weile. Ich hatte nämlich zwei Tauchgänge gebucht!
 

In der Früh um sieben ging es los und das Boot brachte uns zu den Murion Islands. Exmouth ist das zweite Taucherparadies Australiens neben dem Great Barrier Reef. Viele sagen außerdem, dass die Gegend um Exmouth besser und schöner ist zum Tauchen, da es dort weniger Touristen gibt, die Korallen durch den verminderten Tourismus weniger kaputt sind und es auch nochmal circa ein Drittel günstiger ist. Ich sollte auf jeden Fall zwei sehr gute Tauchgänge erleben, wobei wir beim ersten Tauchgang einen großen Stachelrochen gesehen haben und beim zweiten Tauchgang dafür eine Schildkröte. Ansonsten waren die Korallen nochmal bunter als in Thailand oder Indonesien. Zusätzlich zur Unterwasserwelt sahen wir aber auch noch einige Delfine, die ein Stückchen unser Boot begleiteten, und auch circa fünf Buckelwale! Der Höhepunkt des Tages sollte aber das Schnorcheln mit riesigen Manta-Rochen werden. Auf dem Rückweg schrie der Bootsführer plötzlich, dass Steuerbord zwei Manta-Rochen im Wasser schwimmen. Danach meinte er, dass wir sowieso schon hinter dem Zeitplan liegen und wer möchte, könnte schnell fünf Minuten mit den Mantas Schnorcheln gehen. Ich hatte von Manta-Rochen natürlich schon gehört. Allerdings war mir nicht klar, dass diese Tiere so riesig sind. Ihre Spannweite kann bis zu neun Metern betragen. Hier noch Video von ein paar Buckelwalen und ein exemplarisches Bild eines Mantas (Quelle Ard Alpha). Meine niederländische Tauchpartnerin Annick (auf der roten Bank) hatte eine GoPro dabei und wollte mir noch ein paar Unterwasser-Fotos von mir beim Tauchen und von den Mantas schicken. Leider hat das allerdings bisher noch nicht geklappt.






Direkt nach dem Tauchen schwang ich mich wieder in mein Auto und fuhr noch zwei Stunden durch die Pampa. Meine Nacht verbrachte ich auf einer kleinen Farm irgendwo im Nirgendwo. Am sechsten Tag schrubbte ich circa 926km in 10 Stunden und übernachtete bei einer Tankstelle.







Am siebten und letzten Tag waren es noch in etwa dreieinhalb Stunden bis nach Broome. Dort angekommen fuhr ich noch an den Strand und besuchte die Felsküste, die als Platz für einen Leuchtturm diente und auch ein heiliger Ort für die Aborigines ist. Danach fuhr ich durch die Selbstbedienung-Waschanlage und brachte das Auto zurück. Es wartete ein Schwimmteich auf mich im Hostel.

















Kommentare

  1. Dein Tauchgang hört sich soo schön an! Bin dezent neidisch, aber freu mich riesig für dich 😊

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  2. Liebe Grüße,
    Steffi 😀

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