Sonnenaufgang mit Vulkan - Probolinggo

 Von Yogyakarta aus ging es für mich 8,5 Stunden mit dem Zug nach Probolinggo. Hier sollte ich eine meiner schlimmsten Nächte in einem Hostel verbringen, die ich bisher erlebt hatte! Der überwiegende Teil der indonesischen Bevölkerung sind Muslime. Das diese manchmal recht früh am Morgen anfangen zu beten ist bekannt und auch in Indien hörte man meist um 6Uhr die fünfminütigen Gebete durch die Lautsprecher der hiesigen Moscheen. Soweit alles gut. Allerdings halten die Muslime in Indonesien sich an einen etwas anderen Gebetsrhythmus und so sollte ich in diesem Hostel keinen Schlaf finden. Die örtlichen Muslime fingen um 2Uhr nachts an zu beten und hörten bis 5Uhr morgens nicht auf. Ich habe kein Auge zu gemacht...

Am nächsten Tag ging es für mich mit dem Bus in das kleine Dorf Cemorolawang. Dieser Ort ist Ausgangspunkt für zwei verschiedene Ausflüge. Die Region ist bekannt für seine wunderschönen Sonnenaufgänge und Vulkane. So starteten Tobi, ein Deutscher den ich im Bus kennengelernt hatte, und ich um 2:30Uhr nachts unseren Aufstieg zum sogenannten "King Kong"-Aussichtspunkt. Mit Taschenlampen, dicken Jacken und etwas Proviant bewaffnet brauchten wir etwa 2 Stunden bei teilweise vollkommener Finsternis. Dort warteten wir dann bis zum Sonnenaufgang um 5:30Uhr. In der Zwischenzeit trafen noch viele weitere Schaulustige ein. Als die Sonne aufging erlebten wir zu unserer Linken einen schönen Sonnenaufgang und wenn wir nach rechts blickten sahen wir den schwarzen Himmel und tausende Sterne. Dieser Kontrast war spannend mit anzusehen! Als Sahnehäubchen sah man in weiter Ferne noch Rauch aus einem aktiven Vulkan aufsteigen.







Wir hielten uns etwa eine Stunde am Aussichtspunkt auf und traten danach den Rückweg an. Wieder im Dorf angekommen überzeugte mich Tobi noch mit auf den aktiven Vulkan Bromo zu kommen. Eigentlich war ich schon ziemlich erschöpft, aber ich willigte ein. So liefen wir nochmals circa eine Stunde durch eine nebelige Steinwüste. Auf dem Weg überholten uns viele Jeeps, die man natürlich auch gegen Geld mieten hätte können. Mitten im Nebel tauchten dann noch marschierende Soldaten auf, denen wir einen Teil des Weges folgten. Oben auf dem Vulkan angekommen hatten wir das Glück, dass das Wetter aufklarte und wir nochmals einen guten Blick über die Landschaft hatten. Außerdem rauchte der Vulkan gewaltig und aus dem Schlund kam ein wasserfallartiges Geräusch. Beim Abstieg gab es Klebereis mit scharfer Erdnuss-Soße aus dem Bananenblatt.






So kam es, dass ich an diesem Tag ~18km gelaufen war und als ich wieder im Dorf ankam war ich total erschöpft. Trotzdem fuhr ich mit dem Bus wieder zurück nach Probolinggo und nahm einen vierstündigen Zug nach Ketapang. Dort sollte ich mir einen Tag Ruhe gönnen und die nächste Nachtwanderung zu einem Vulkan antreten.


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