Laguna 69 - Huaraz

 Huaraz ist eine kleine, ein bisschen im Hinterland gelegene Stadt auf dem Weg zwischen Lima und Trujillo. Sie ist berühmt für einen ganz bestimmten Berg "Artesonraju" - das Logo der Filmproduktionsgesellschaft "Paramount Pictures" (Bild von paramountpictures.com). Diesen lustigen Fakt sollte ich aber erst nach meiner Ankunft im Hostel lernen. Das Hostel war genau nach meinem Geschmack eingerichtet. Es hatte viele Bergsteigerutensilien an der Wand und Bilder von Berggipfeln und Gletschern. Eine Besonderheit waren die vielen angebrachten Ski, die an Decke, Theke und Wand hingen. Da fühlte ich mich gleich heimisch!



Die Gegend um Huaraz ist für das Wandern und seine Bergseen bekannt. Es soll über 200 von diesen kleinen Seen und Lagunen geben. Um sich nicht gleich zu überfordern, machte ich erstmal eine kürzere Wanderung. Mein Begleiter sollte der Spanier Rafa werden, den ich kurzerhand beim Frühstück kennenlernte. Wir fuhren mit einem Sammeltaxi etwa zwanzig Minuten aus der Stadt heraus und begannen unseren Aufstieg durch die Felder der hiesigen Bauern. Rafa ist ein extrovertierter Mensch und so sprach er jegliche arbeitende Bauern auf dem Weg nach oben an, ob er Kartoffeln von ihnen haben könnte. Eine Bäuerin antwortete, dass er dafür schon arbeiten müsste. Rafa erwiderte, dass er auf dem Rückweg nochmal vorbeischauen würde. Wir gingen etwa zwei Stunden bergauf und erreichten unseren Aussichtspunkt auf circa 3750m.





Wir machten eine Mittagspause, ich aß meinen selbst gekochten Nudelsalat und wir quatschten über Gott und die Welt. Danach gingen wir den gleichen Weg wieder runter und Rafa hielt sein Wort und erarbeitete uns eine kleine Menge Kartoffeln. Als er weiter unten noch weitere Bauern ansprach, schenkten diese uns noch in der Glut von einem Lagerfeuer gekochte Kartoffeln und Erbsen, die wir im Gehen verzehrten.





An Tag zwei machte sich eine fünfköpfige Gruppe aus dem Hostel gemeinsam auf eine Tour zur Lagune Nummer 69, einer der vielen Bergseen in der Gegend. Hierbei sollte ich Philip aus der Nähe von Bad Aibling kennenlernen. Als ich ihm erzählte, dass ich vom Starnberger See komme, meinte er, dass er da auch jemanden von der Arbeit kennt. Wie sich raustellen sollte, kannte er eine ehemalige Mitschülerin von mir, die mit mir Abi gemacht hat. Die Welt ist klein!






Auf dem Rückweg regnete es leider durchgehend und ich wurde mal wieder nass bis auf die Unterhose. Wegen einem beständigen Wind fühlte es sich alles leider auch noch sehr kalt an. Wir froren alle ein bisschen, als wir am Bus ankamen.
Ich habe erstmal genug von kaltem Wetter und so soll es jetzt nach einem Monat Peru auch Richtung wärmerer Gefilde gehen. Hierfür nehme ich in den kommenden Tagen ein Transportboot durch den peruanischen Dschungel nach Norden. Man mietet sich mit einer Hängematte auf dem Sonnendeck eines Frachters ein und schippert gemütlich über ein paar Ausläufer des Amazonas und den Amazonas selbst zur Stadt Iquitos. Das ist die größte, peruanische Stadt im Regenwald, die nur per Flugzeug oder Boot erreichbar ist. Am Ende möchte ich noch ein weiteres Boot nehmen und mich so bis nach Kolumbien durchschlagen. Mal sehen wie abenteuerlich das alles wird!


 



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