Mit der Hängematte auf dem Fluss - Yurimaguas --> Iquitos
Bevor ich mein Boot Richtung Norden nehmen konnte, musste ich zuerst zur Stadt Yurimaguas kommen. Um dorthin zu gelangen, verbrachte ich 32 Stunden in einem Bus. Der Bus war gefühlt aus den Achtzigern/Neunzigern, die Kotztüten hingen vorsichtshalber schon mal an der Decke und ich war der einzige Gringo (Weißer) im Bus. Wir fuhren auf engen Straßen durch den Dschungel und teilweise sah man Laster oder aber auch andere Passagierbusse im Straßengraben liegen. Durch starken Regen waren wir teilweise gezwungen durch überflutete Passagen auf Floosen zu fahren. Es war eine sehr abenteuerliche Fahrt.
Anfänglich war ich mal wieder der einzige Ausländer, aber mitten in der Nacht stieg noch ein italienisch-australisches Pärchen ein. Wir wurden dreimal am Tag bekocht und ansonsten genossen wir den Fahrtwind. Der Wind sorgte auch dafür, dass es so gut wie keine Mücken auf dem Schiff gab! Drei Tage ohne Internet taten auch mal ganz gut. Die meiste Zeit schlief ich, las ein Buch oder hörte Musik. Das Schiff hielt tagsüber, aber auch nächtlich, mehrmals an, um seine Ware an kleine Dörfer im Dschungel zu verteilen. Dabei war es immer wieder ein Spektakel, auch um kurz nach Mitternacht, eine Meute von Einheimischen mit Käfigen Richtung der Hühner stürmen zu sehen. Es war wie ein Wettrennen um die besten Ostereier. Leider wurden einmal nachts um vier ein paar Stahlträger scheppernd ausgeladen und so kam ich in dieser Nacht nicht zu viel Schlaf. Ansonsten schlief es sich in der Hängematte und an der frischen Luft sehr gut!
Allerdings war ich froh, dass ich nach drei Tagen wieder von Bord konnte, weil dies bedeute eine Dusche nehmen zu können. Zwischen Hühnern, Kühen und Schweinen roch es doch nicht immer so angenehm.
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