Der Bambus Zug - Battambang

 Nach ereignisreichen Tagen in Siem Reap ging es für mich weiter nach Battambang. Die eher kleine Stadt liegt eigentlich nicht weit von Siem Reap entfernt, aber durch die natürlichen Begebenheiten ist es eine vierstündige Fahrt mit dem Bus. Auf der Busfahrt lernte ich Irene (Kanada) und Yahli (Israel) kennen. Der Busfahrer ließ uns an der Stadtgrenze raus. Zu unserer Verwunderung blieben alle Einheimischen sitzen. So verschaffen sich also die Einheimischen gegenseitig Aufträge! Natürlich wurden wir mal wieder von tausenden TukTuk-Fahrern bedrängt, die uns alle in das Stadtzentrum bringen wollten. Einer der Fahrer stach allerdings durch seine Größe und Gelassenheit heraus. Er stand ruhig in der zweiten Reihe und bot uns einen sehr fairen Preis an. So lernten wir Rith kennen. Seine Eltern sind damals vor den Roten Khmer in die USA geflohen, wo Rith aufgewachsen ist. Jetzt arbeitet er allerdings als TukTuk-Fahrer in seiner alten Heimat. Rith brachte uns zu unserem Hostel und bot uns eine Halbtagestour zu einem fairen Preis an. Gerne willigten wir ein und Luca (Belgien), den wir im Hostel kennengelernt hatten, gesellte sich noch zu uns. Ein TukTuk ist normalerweise nur für 3 Personen ausgelegt, aber wenn sich einer zum Fahrer dazu quetscht passen auch mehr rein! Mit Rith als englischsprachigen Reiseführer fuhren wir als erstes zur Haltestelle für den Bambus-Zug. Hier bieten Einheimische eine Fahrt mit einem primitiven Fortbewegungsmittel an. Nach dem Bürgerkrieg reisten viele Menschen so durch das Land, um wieder zu ihren Familien zu kommen. Das Vehikel besteht aus zwei Achsen und einer Holzkonstruktion. Früher per Hand betrieben, werden die kleinen Züge heutzutage durch einen kleinen Motor angetrieben. Da es nur eine Strecke gibt ist mit Gegenverkehr zu rechnen! Wenn man auf einen anderen Zug trifft wird einer der beiden abgebaut und der andere darf passieren. Danach wird der Zug wieder zusammengesetzt und die Reise kann weiter gehen. Bei einem kleinen Zwischenstopp gönnte ich mir mal wieder eine Kokosnuss. Es war die größte Kokosnuss, die ich jeher getrunken hatte. Mein Kopf dient als Größenvergleich. Zur Zugfahrt gibt es ein kleines Video!





Nach der abenteuerlichen Zugfahrt ging es weiter zur Killing Cave. Dies ist eine Höhle in der Nähe von Battambang, die die Roten Khmer nutzten um Leichen zu entsorgen. Hier gab es einen bunten Tempel zu besichtigen und Rith (im Bild zu sehen) zeigte uns ein paar Statuen, die buddhistische Sünden darstellen sollten. Wie auf den Killing Fields in Phnom Penh gab es auch hier zum Gedenken eine Ansammlung von Knochen, die in einer buddhistischen Stupa aufbewahrt werden.




Nach der eher bedrückenden Besichtigung der Killing Cave wanderten wir noch ein bisschen weiter. Luca und ich verspeisten zwischendurch unseren mitgebrachten Proviant. Wir versuchten uns an den hiesigen Delikatessen Ratte und Schlange!
Schließlich gelangten wir zu einer kleinen Anhöhe. Direkt über dieser Anhöhe war eine Fledermaushöhle. Die Höhle konnte man nicht betreten, aber zur Dämmerung schossen über 6 Millionen Fledermäuse aus der Höhle. Leider ist die Qualität meiner Handy-Kamera nicht besonders gut, aber ich glaube man erkennt den schwarzen Strom/Strahl an Fledermäusen. Bis alle Fledermäuse die Höhle verlassen hatten vergingen bestimmt 15 Minuten und anstatt auszuschwärmen flogen sie in der Formation eines Strahls in der letzten Abendsonne über den Dschungel hinweg. 
Ein atemberaubendes Naturspektakel!!!





Die restlichen Tage in Battambang verbrachte ich mit Lesen und Spaziergängen. Ich lernte noch weitere Leute im Hostel kennen und plauderte mit unserem deutschen Hostelvater, der 2019 ausgewandert war und mit seiner thailändischen Frau dieses Hostel in Kambodscha übernommen hatte.




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