Irawadi Flussdelfine - Kratie

 Nachdem ich den Westen von Kambodscha gesehen hatte zog es mich in die entgegengesetzte Richtung und so reisten Yahli und ich nach Kratie. Die Kleinstadt liegt am Mekong Fluss und somit im Osten des Landes. Die Gegend ist berühmt für seine spezifische Art von Delfinen, den sogenannten Irawadi Flussdelfinen. 

Am ersten Tag spazierten wir durch die Stadt und sprachen über Gott und die Welt. Wir gerieten immer weiter an den Stadtrand und beschlossen spontan eine kleine Wanderung durch die angrenzenden Reisfelder zu machen. An einem kleinen Straßenstand kauften wir uns noch eine kleine Stärkung. Da die zwei freundlichen Verkäuferinnen uns, bis auf den Fakt das ihr Essen vegetarisch ist, nicht beschreiben konnten was sie verkauften, kauften wir den frittierten Reis (?) auf gut Glück. Es schmeckte gut. Aber so richtig weiß ich bis heute nicht was ich gegessen habe. Danach ging unsere kleine Wanderung los. Die Farbe der Reispflanzen war ein krasser Kontrast zur umliegenden Flora und wir genossen die Sonne.



Für den zweiten Tag buchten wir eine Kajak-Tour, um die berühmten Flussdelfine zu sehen. Wir wurden in der Früh von einem TukTuk-Fahrer abgeholt und 15km über eine sehr holprige Straße flussaufwärts gebracht. Dort trafen wir auf unseren Führer namens Lucky. Lucky war früher Fischer am Fluss und kennt jegliche Stromschnelle und Insel wie seine Westentasche. Wir paddelten ein paar Kilometer mit dem Strom und machten in einem überfluteten Wald eine kurze Pause. Dort bekamen wir von Lucky einen einheimischen Snack serviert und er erzählte uns einige Informationen über Flora und Fauna. Der Snack war klebriger Reis mit Bohnen in einem Bambus-Stock verpackt. Die Innenseite des Stocks ist mit Reispapier ausgekleidet, damit der Reis nicht am Bambus kleben bleibt. Somit lässt sich der Bambus wie eine Banane schälen und der Inhalt, ohne dabei selbst klebrige Hände zu bekommen, essen! Danach ging es weiter zum Gebiet der Flussdelfine.



Im Gebiet der Delfine angekommen trafen wir auf einige große Boote voll mit Touristen. Bei diesem Anblick war ich froh mit dem Kajak angereist zu sein. Wer jetzt springende, verspielte Delfine erwartet hatte wurde schwer enttäuscht. Die Irawadi Delfine sind sehr scheu und man sieht sie immer nur kurz an der Wasseroberfläche, um Luft zu holen. Somit probierten wir den Tieren in gebührenden Abstand zu folgen. Wer geduldig ist, kann im Video einen Delfin sehen!




Die Kajak-Tour endete nach dem Gebiet der Delfine und wir wurden von unserem TukTuk-Fahrer zurück zum Hostel gebracht. Davor allerdings, als Lucky und der Fahrer unsere Boote aus dem Wasser zogen, kam auch ein westlicher Kajak-Touren Anbieter mit seinem professionellen Truck an der Anlegestelle an. Die Miene von Lucky verdüsterte sich schlagartig. Aber als wir ihn für seine Mühen, Geschichten und einen schönen Vormittag entlohnten war er sehr erfreut und bedankte sich, dass wir die einheimische Bevölkerung unterstützen. Zur Verabschiedung bekamen wir eine liebevolle Umarmung, was hier in Asien sehr untypisch ist! Lucky war aber sichtlich erfreut darüber, dass wir die Tour bei ihm gebucht hatten. Auf der Rückfahrt hatte unser TukTuk noch einen platten Reifen und wir mussten auf die Kinder des Fahrers warten, die uns einen Ersatzreifen brachten. Am Abend gönnten wir uns noch ein paar gegrillte Köstlichkeiten ohne davor nach dem Preis zu fragen. Am Ende waren es 3$...




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