Ho Chi Minh Stadt (ehemals Saigon)

 Heute möchte ich euch als Erstes einmal zeigen wie für mich ein Frühstück aussieht. Aufstehen, ziellos durch die Straßen laufen und letztendlich an einem kleinen Straßenladen der Wahl eine heiße, traditionelle Pho Suppe essen. In diesem Fall Rind, Tofu, Reisnudeln, Sojasprossen, Frühlingszwiebeln und etwas Chilli für gerade mal ~1.5€, An Guadn!



Nach diesem Frühstück habe ich seit längerem mal wieder einen Vormittag für mich alleine verbracht. Erste Station war das Kriegsmuseum in Ho Chi Minh. Vor dem Eingang des Museums standen ausgediente Militärfahrzeuge und Flugzeuge der amerikanischen Streitkräfte im Vietnamkrieg. Das war das erste und einzige Foto, das ich von diesem Ort gemacht habe. Was mich drinnen erwartete wollte ich hier nicht zur Schau stellen. Ich war froh, dass viele der ausgestellten Fotos nur in schwarz-weiß gemacht worden waren. Manche waren aber auch in Farbe. Die Fotos zeigten die Kriegsverbrechen von Amerikanern und Nordvietnamesen. Leichenschändung, Vergewaltigungen und Misshandlungen der schlimmsten Art und Weise. Als ob das nicht genug war, gab es im nächsten Stockwerk eine Sonderausstellung zu Agent Orange, dem von Amerikanern eingesetzten Entlaubungsmittel, um die Stellungen der Nordvietnamesen ausfindig zu machen. Die Spätfolgen dieses Toxins reichen aktuell bis in die 4. vietnamesische Generation nach dem Einsatz zurück. Missbildungen, fehlende oder zusätzliche Extremitäten bei Kindern und erhöhte Anzahl an Tumorerkrankungen. Auch wenn der derzeitige Krieg in der Ukraine nicht direkt vergleichbar mit dem Vietnamkrieg ist, kann man erahnen wie viel Leid und Schrecken gerade in Osteuropa herrscht.

Nach diesem Leid und Elend wollte ich meine Stimmung aufbessern und suchte einen Kaffeeladen in der Nähe auf. Dort gönnte ich mir mal wieder eine Kokosnuss und eine frische Passionsfrucht-Schorle. Nach dem Lesen der deutschen Zeitungen und Anschauen von Highlights der letzten American Football Spiele ging es mir schon ein bisschen besser. Insgesamt habe ich den Vormittag für mich alleine sehr genossen und werde das in Zukunft öfter mal einstreuen!


Am Abend ging es noch mit Clea und den neuen Freunden Stefanie (Deutschland) und Braydon (Kanada) in die berühmte Walking Street, die Partymeile in Ho Chi Minh Stadt. Schließlich mussten wir zum Abschied von Clea, die am nächsten Morgen Richtung Kambodscha aufgebrochen ist, noch zusammen ein Bierchen trinken gehen.

Für den zweiten Tag hatten Stefanie, Braydon und ich eine Tour zu den ehemaligen Tunnelsystemen der nordvietnamesischen Guerillakriegern gebucht. Nach einer zweistündigen Fahrt erhielten wir bei einer Führung zahlreiche Informationen über die Taktiken, Vorgehensweisen, Fallen und die Lebenssituation der nordvietnamesischen Kämpfer. Obwohl sie zahlenmäßig 3:1 unterlegen waren, obsiegten sie nach 20 Jahren Krieg. Am Ende der Führung durften wir auch noch selbst Abschnitte der Tunnel erkunden und uns daran probieren einen Geheimeingang zu betreten. Die Tunnel konnte man nur in der Hocke durchqueren und das waren angeblich die größer gebauten Abschnitte für Touristen...

Am Ende dieses Posts findet ihr zur Abwechslung mal ein Video (Danke an Braydon, zwischendurch wird es kurz dunkel, aber das Video ist noch nicht zu Ende).
















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